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Zimtbaum |
Heute war ein marathon-reise-tag. Momentan befinden wir uns in der ehemaligen königststadt kandy. Aus mount lavinia kommend sind wir mit den zwischenstationen colombo - negombo - katunayake airport - colombo mit dem zug in 3,5 h hierher gelangt. Ereignisreicher war allerdings der gestrige tag:
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Bürokratie bei der Visumsverlängerung |
Morgens sind wir in die Hauptstadt zur visa-verlängerung gefahren. Dafür hat sich in der rush-hour der zug angeboten, da die busse wohl regelmäßig im verkehr stecken bleiben. In colombo angekommen sprach uns ein mitreisender an: wo wir denn hinwollten? Maradana-Station. Ah imigration-office? Er meinte er erlebe das häufig, dass in dem zug touristen zur visa-verlängeung fahren und bemerkte kurzentschlossen: "I'll show you the way!". Er steig also extra mit uns aus, obwohl er eigentlich noch weiterfahren wollte, nahm mit uns einen bus und wies uns dann noch den weg. Und das ohne eine gegenleistungnzunverlangen - wir waren beieindruckt von der freundlichkeit der menschen hier. Am bahnhofsausgang wollte der kontrolleur unsere fahrkarte nicht akzeptieren: er schüttelte immer nur den kopf und ließ uns nicht durch. Mit der hilfe unseres neuen freundes klärte sich die sache dann und wir durften passieren.
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Kautschuk und Hand des Park-Boss |
Unser Freund meinte dann nur: "he's a bad man". Ob der wohl von uns eine kleine extrabezahlung fürs durchlassen erwartet hatte?
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Verkehrschaos in Colombo |
Die einwanderungsbehörde war extrem überfüllt. Schon auf dem weg dahin musste man sich durch die menschenmassen wühlen. Im umkreis von ca. 500m um die behörde dominieren foto-läden. Für die verlängerung sind passfotos unabdingbar. Erst seit wenigen jahren besteht für eu-bürger visumspflicht in sri lanka. Als erstes muss ein formular ausgefülllt werden mit dem man dann in einer schlange vor einem glasbüro wartet. Hier wird dann das formular und der reisepass gegen eine wartenummer ausgetauscht. Wenn diese nummer aufgerufen wird bekommt man, sofern das visum genehmigt wurde, seine unterlagen zurück und muss sich vor dem kassenbüro anstellen. Hier darf man dann die unterlagen wieder abgeben und muss umgerechnet etwa zwanzig euro bezahlen. Anschließend wartet man wieder auf seine nummer und darf dann den abgestempelten pass wieder in empfang nehmen. Die ganze prozedur hat bei uns etwa 3,5h gedauert. Nicht nur in deutschland sind ämter anstrengend.
Zur entspannung wollten wir uns ein kleines frühstück in dem Viharamahadevi-park gönnen. Doch so weit kam es gar nicht: kaum waren wir in den park eingetreten wurden wir auch schon von einem parkarbeiter, er selber nannte sich "park-boss", angesprochen. Er schenkte jasmin eine blüte und schon waren wir geködert. Eine etwa halbstündige tour durch den park begann. Diese war recht interessant: uns wurden mahagonie-, teak-, zitronen- und orangenbäume gezeigt, der unterschied zwischen den zwei wichtigen kokuspalmenarten erklärt und von den wenigen zimtbäumen, die es da noch gibt ein bisschen rinde abgeschabt - da wünscht man sich gleich einen milchreis dazu. Er bot ständig an uns vor den bäumen oder staturen zu fotografieren und wir ahnten schon, dass er auf trinkgeld aus war. Nach der tour wollte ich ihm dann umgerechnet ca. 1 € geben, was in sri lanka nicht wenig ist.
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die Pettah und die Jasmin |
Er lehnte beschämt ab. Wir dachten schon "huch sind jetzt hier alle menschen so hilfsbreit und dann sogar peinlich berührt wenn man ihnen eine kleine entlohnung anbietet?" Aber nein, der parkboss sprach "this is to small money!" wir sollen ihm lieber so um die 10€ geben - euros und dollar seien auch ok und zeigte sein portmonnaie mit verschiedenen währungen. Für 10 euro kann man in sri lanka gut eine nacht übernachten- in deutsche verhältnisse umgerechnet wären das dann also ca. 40-50€. Außerdem war ja vorher nichts ausgemacht. Diese vorgehensweise haben wir hier schon öfter beobachtet: ohne zu fragen eine leistung erbringen und dann an das peinlichkeitsgefühl der leute zu appelieren, die denken etwas schuldig zu sein. Es ist einfach sehr schade, da die wenigen leute, die diesen trick anwenden misstrauen gegenüber der gesammten bevölkerung erzeugen, denn sobald man angesprochen wird (siehe netter man vom morgen), vermutet man irgendeinen hintergedanken dabei, so dass ganz zwangloses plaudern kaum mehr möglich ist.
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Quetschung |
Von dem schock erholten wir uns bei ein paar rotis. Das sind gefüllte (ei oder gemüse), handtellergroße teigteilchen, die fritiert werden. Dann ging es weiter mit einem streifzug durch colombo. Die wenigen sehenswürdigkeiten waren nicht so beeindruckend. Ganz nett war noch der "galle face" , eine uferpromenade mit unzählichen buden. Bemerkenswert war allerdings der spaziergang durch die "pettah". Hierbei handelt es sich um eine art quirliges einkaufsviertel von colombo. Unzählige geschäfte an den seiten werden gesäumt von strassenhändlern davor. In der mitte tobt dann etwas, was wir ganz modern "shared space" nennen würden - auf asiatisch bedeutet das: alles fährt, rollt, läuft, schiebt und kriecht durcheinander. Wir haben dann nach 30 min die geduld verloren - es war super dreckig und die luft konnte man durch die abgase fast schneiden.
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Galle Face Green |
Ein weiteres high-light war die rückfahrt nach mount lavinia. Wir liesen uns auf einen maximal überfüllten zug ein und wurden ordentlich zerquetscht, während an den türen noch leute hingen, die bahn-surfender weise richtung heimat gelangten. Abends gabs noch ein echt leckeres tandoori-hot dog.
Morgen werden wir uns dann, jetzt zu fünft, kandy witmen.