Nachdem ich ja ein paar tage ziemlich wenig geschrieben habe: heute wieder ein Eintrag. Die letzten Tage zusammenzufassen ist gar nicht so einfach, es ist eine Menge passiert. Dass ich nicht geschrieben habe, liegt daran, dass wir oft von sieben bis 22 oder 23 uhr außer haus waren und später zu kaputt um noch etwas zu schreiben. Hier also erstmal das, was ich am 4.8. abends noch angefangen habe zu schreiben:
Ich habe jetzt seit 15 min nicht mehr geburtstag - oder habe ich etwa noch, weil ich ja in deutschland geboren wurde?! hm!
Erst einmal herzlichen dank für all die lieben geburtstagsgrüße auf facebook und hier im blog!
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Gachon Medical school Gil Hospital und ich |
Der Tag heute war echt gelungen. Es ging los um zehn nach sechs, da hat der wecker geklingelt. Gestern haben wir nur kurz noch hier gesessen (zu zweit) und uns unterhalten bis kurz nach zwölf. Dann hat mir jasmin eine selbstgebastelte karte und karten für kasperpop von rene marik geschenkt. Hab mich sehr gefreut.
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essen im icc raum und ich |
Nach kurzem frühstück ging es dann mit dem bus zum gil hospital. dort machen wir erst im aufenthaltsraum von icc zwischenstop - dort hängen unsere kittel. Dann ging es weiter auf station, wo um 7.50 die frühbesprechung stattfand. Hier musste eine Intern ein referat halten - das dann 10 minuten von den koreanischen chefs bemängelt wurde, jedenfalls hat uns das ihr gesicht gesagt. Dann ging es vom achten stock in den zweiten, wo die Ambulanz der Gastroenterologie und die Behandlungsräume zu finden sind. Wir waren diesmal für die Sonographie eingeteilt. Diese wurde vom chef durchgeführt, der einigermaßen gut englisch spricht und uns viel erklärt hat. Später hat uns der Prof., der sich ein bisschen für uns verantwortlich fühlt (Dr. Kwon) mit zum rounding (visite) genommen. Die läuft ganz anders ab, als in Deutschland. Zwei Junge Interns besprechen zuerst mit dem Oberarzt die Patienten theoretisch, anhand einer Liste. Der Oberarzt gibt Anweisungen, wie die Behandlung fortgesetzt werden soll und die Interns machen sich fleißig Notizen. Dann geht es auf die Tour durch die Patientenräume. Hierbei werden jedoch nicht alle Patienten angesehen, sondern nur eine Auswahl, die uns ziemlich willkürlich erschien. Oder steckt da doch system dahinter? Die Verweildauer bei einem Patienten beträgt so in etwa 1-2 min (!) und das in einer Disziplin, die zur inneren Medizin gehört. In Deutschland sind selbst die Chirurgen selten so schnell.
Ein paar worte zu den Verhältnissen auf station: Es gibt größtenteils 4- und mehrbettzimmer (wir haben bis zu sechs patienten in einem zimmer gezählt). Dazu kommen bei den Koreanern immer noch der jeweilige Ehepartner und andere Familienmitglieder, die den ganzen Tag über im Krankenhaus sind und teilweise auch dort übernachten. Es herrscht also ein unglaubliches Gedränge, vor allem wenn eine Weißkittelwolke zur Visite noch dazukommt (wir waren zu fünft). Als Krankheitsbilder waren auf dieser Station Leberkrebs und Leberabzesse häufig.
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koreanischer tischgrill |
Anschließend hat sich Dr. Kwon noch die Zeit genommen uns im Konferenzraum ein paar interessante Fälle vorzustellen. Das war wirklich sehr gut, da er gutes Englisch spricht und wir eine menge erklärt bekamen. Dann war auch schon mittagspause - danach haben wir noch versucht den ERCP-Raum zu finden, was uns mit Hilfe der Krankenschwestern auch gelang. (Die sind immer total schüchtern und freuen sich total uns zu helfen, auch wenn sie kein wort englisch sprechen). Hier war aber nichts los und so sahen wir noch ein bischen Endoskopie und sollte sogar die obligate rektale Untersuchung durchführen. Dass man als Famulant oder PJler in koreanischen Krankenhäusern etwas selber machen darf, ist eher selten. Nachmittags gabs dann wieder den sprachkurs. wir haben uns jetzt darauf geeinigt, beide kurse mitzumachen, so können wir auch ein bisschen die verlorenen zwei wochen wieder aufholen.
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Geburtstagskinder zählen ein zum Kerzen auspusten |
Nach dem Sprachkurs wurden wir von der ICC-Cordinatorin zum Essen eingeladen, da die beiden PJler, Hanna und Fredrik uns am Ende der Woche verlassen sollen und ich, sowie noch ein Chinese (Wan Shi Fu) geburstag hatten. Wir gingen in ein koreanisches restaurant mit dem Namen "dino-grill" - ein Traum für all you can eat -fans. Auf den tischen befinden sich runde Holzkohlegrills, die von den Kelnern angezündet werden - in der Zeit kann man an eine Theke gehen und aus 13 Fleischsorten wählen. Diese bringt man roh zum Tisch, wo man sie dann nacheinander über die gesammte Essenszeit grillen kann. Serviert werden außerdem immer wieder frische Beilagen wie Salat, Kimchi, gouchujang (scharfe chili paste), Brokkoli, reis etc und immer ausreichend mul (wasser). Traditionell, werden die Steaks dann mit einer schere zerschnitten und die kleinen Stückchen in ein Salat- oder Sesamblatt gerollt und mit Beilagen verspeißt. Ziemlich masiseoyo (lecker). Danach sind wir weiter in eine Bar gezogen, wo wir reichlich makuli bekamen (alles auf Rechnung des Gil-hospitals). Dann gab es sogar einen Kuchen mit Geburtstagskerzen, Geburtstagshüte und so Tischfeuerwerk für die Geburtstagskinder.
Unsere Gruppe bestand aus18 Leuten (Jasmin und Ich, die Heidelberger Konstantin und Christian, Tobias und Christine, die Berliner Seda (unsere dritte Mitbewohnerin, deren namen ich vergessen hatte) und Fredrik, Hanna aus München, von der Ruhr-Universität Bochum Lisa und Kevin, den 6 Chinesen (vier Mädls, zwei Jungs), deren Namen ich nicht kann, die aber alle von der Uni Bejing kommen und der ICC-Tanke Mrs. Park (die aber alle Amber nennen, da der koreanische Vorname zu schwer ist)).
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Pitscher in Piratenbar |
Für fünf oder sechs leute ging es dann noch weiter in so einer Piratenbar in Incheon. Hier wollten wir einfach noch einen Pitcher Bier trinken. In Korea ist es jedoch nicht erlaubt nur Alkohol (sul) zu trinken ohne etwas zu essen. Der Kellner sprach kein Englisch und wir wussten nicht so wirklich was wir bestellen sollten - also bestellte Jasmin Ojinga (Tintenfisch gebraten). Der ging ganz gut zu dem Bier, war jedoch etwas gewöhnungsbedürftig, da sehr zäh.
Danach ging es mit dem Taxi nach hause - für drei personen für 20min fahrt 6000 won (4 euro). Interessant ist noch, dass es für Koreaner eine Ehre ist, einen Gast zu bewirten und so ist es eine Beleidigung der gastfreundschaft, wenn man Trinkgeld gibt. Daher gibt man bei einer Taxirechnung von 6100 nicht 7000 wie vllt in Deutschland üblich sondern der Taxifahrer verlangt von sich aus nur 6000.
Faszinierendes Land und ein Super-Geburtstag!
Wie jetzt? Kein Alkohol ohne was zu
AntwortenLöschenEssen? Das geht ja gar nich. Was würd ich denn da dann nach der Arbeit machen? :D
cooler geburtstag hattest du!! freut mich :) hmmm in Incheon ist Taxigeld etwas guenstiger..gestern habe ich auch nen Taxi genommen..40 min Fahrt hat 22000 gekostet. ich freu mich gleich euch zu sehen!
AntwortenLöschenja.. taxi von seoul hat 30 gekostet aber auch nur nach zähen verhandlungen ;)
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