Sonntag, 8. August 2010

Inseltag

die buddhas im "theater"

ginseng

Ah - Sonntag - frei - ausschlafen - telefon klingelt um viertel vor 10: oisukmo war dran (wir hatten uns gestern verabredet morgens nochmal zu telefonieren, ob wir uns heute irgendwie treffen wollen). Sie: "Hallo, ausgeschlafen?" Jasmin: "ja", Sie: "Super, dann geht schnell duschen ich bin in 50 min bei euch!". Sie saß also schon im Auto auf dem weg zu uns - koreanische spontanität ist schon beeindruckend.
Als Sie dann ankam hatte sie sandwitches und eiskaffee dabei - super lecker und perfekt als start in einen langen aber wunderschönen tag.
Es ging mit dem Auto ca. eine stunde auf die Insel Ganghwa - bekannt für Gingsenganbau und historisch brisante lage. Für alle, die wissen wollen, wo sie liegt: Ganghwa-do. die Insel ist durch eine Brücke mit dem festland verbunden und gehört verwaltungstechnisch zu Incheon, der stadt in der wir auch wohnen und famulieren. Erster stopp war direkt nach der brücke die kleine Festung Chojijin.
erster tempel
 Hier wurde die Insel gegen die Franzosen, Amerikaner und die Japaner verteidigt. Strategisch wichtig ist dieser Punkt, da die Insel direkt an der Mündung des Han-Flusses liegt. Außerdem ist sie mit ihren Tochterinseln der nordkoreanischen Hauptstadt Pjönjang näher als Seoul. Bei klare Wetter kann man sogar bis Nordkorea blicken. Daher ist die Insel in den letzten Jahrzehnten besonders militärisch genutzt worden. In den letzten paar jahren jedoch hat sich die insel mehr und mehr dem tourismus geöffnet und die eigenen kulturschätze herausgeputzt. Nach der Festung ging es weiter ins innere der Insel zum Jeongdeungsa Tempel.
drehmühle - wer dreimal dreht wird schlau
 Der Legende nach wurde er von den drei Söhnen vom Göttersohn und Gründer Koreas Dangun erbaut. Zu Dangun gibt es eine schöne geschichte, die werde ich aber erst später mal posten, weil ich später noch die geschichte von grünen Frosch posten will, die uns oisukmo heute erzählt hat. Im tempel gibt es eine Art Drehmühle, die man drei runden drehen muss - dann, so heißt es, hätte man das wissen des Buddhas book intus. Ich hab das mal gemacht, mal sehen ob ich jetzt schlauer bin. Außerdem gab es hier eine superalte buddhistische glocke aus china. Wir tranken dann noch das heilige wasser und machten uns wieder auf den weg. Es ging weiter die südküste entlang und wir hielten hin und wieder an um die aussicht zu genießen. Hier kamen wir auch am Hauptcampus der medical school vorbei, an der wir eigentlich grade famulatur machen - das wusste nur keiner hier, ich hab das grad auch nur durch googlen herausgefunden.
Unser ziel was das fährterminal am anderen Ende der insel.
Wir konnten dann auch prompt übersetzen. Interessant ist, wie locker die koreaner hier den fährverkehr handhaben: es wird dann einfach rückwärts von der fähre gefahren - wir haben uns gefragt, wie viele autos bei diesem manöver schon ins wasser geplumpst sind. Die Zielinsel heißt Seongmodo - hier befindet sich ein sehr wichtiger buddhistischer Tempel: der Bomunsa tempel - einer der drei heiligen Orte der Bodhisattva (eine form des buddhismus, die besonders darauf ausgerichtet ist auch anderen wesen zu helfen). Vorher gab es aber erst einmal Lunch. In einem vollkommen leeren Restaurant aßen wir bibimbap, scharfe suppe (name vergessen) und eine superleckere Tintenfisch - "pizza".
fähre mit gierigen möven
 Ich werde mich bemühen, die Namen noch rauszufinden! Dann der Tempel: Hier gibt es einen steilen aufstieg zu den Hauptgebäuden. Auch noch sehr interessant war eine art altes theater, bei dem auf jedem platz eine buddha statur sitzt und auf eine große pagode blickt. außerdem gibt es ein grotte und den großen haupttempel. Hinter dem Haupttempel geht eine weiter lange treppe hinaus zu einem Buddhagesicht, das in den felsen gemeißelt wurde. Leider wurde das grade restauriert. Trotzdem hatte man von oben einen grandiosen Ausblick. Beim Abstieg taten uns die Füße weh und meine Oberschänkel haben gezittert - das waren aber auch viel stufen!

Dann gab es noch lecker subak (wassermelone) im klimatisierten auto, denn es war heute wirklich heiß. Bis zu 33°, aber weniger schwül - dafür war es sehr klar und die Sonne hat unheimlich gebrettert.
Auf dem rückweg hielten wir nocheinmal in einem Ginseng department store (es war eher ein kleiner laden - hatte aber eine rolltreppe) und aßen oksusu (gekochter Mais) - der schmeckt hier weniger wie unser mais, dafür aber mehr nach popkorn. Ist halt schon heiß hier.
Nach einer weiteren guten stunde fahrt waren wir dann wieder im apartment und hatten dank oisukmo einen wundervollen ausflug hinter uns! Gamsahamnida!
Geschichte von Frosch - hat uns tante erzählt: Frosch
PS: ich vermisse ein wenig die allgemeine Kommentarfreude!!!
Morgen wieder Krankenhaus - es könnte eigentlich immer wochenende sein!
aussicht vom bomunsa tempel

3 Kommentare:

  1. "Sandwitches" gefällt mir ja am besten. Wo hat sie denn auf die schnelle Sandhexen aufgetrieben? :D

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  2. Ich mag die frosch-geschichte!
    und ey, ich find ja "oberschänkel" fast so gut, wie "sandwitches" :D
    außerdem bin ich echt neidisch auf eure 33°C! jetzt, wo ich keine hausarbeiten mehr schreiben muss, ist hier nur noch kack wetter! also genießt die sonne! ;)

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  3. ach ja... warum sind denn da so viele mini-buddhas im theater? gibts geschichte dazu? ^^

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