Gestern abend habe ich es nicht mehr geschafft zu schreiben, da ich nach soju und mekju (reisschnaps und bier) dann doch ein wenig müde war. Daher berichte ich jetzt - hier ist es jetzt kurz nach 13 uhr - über den gestrigen tag und den heutigen morgen.
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chinesische delegation bei präsentation |
Nachdem ich also vorgestern die superteuren keckse gekauft habe, haben wir diese dann gestern in der endoskopie abteilung verteilt. (Doni hatte gefragt - an dieser stelle schönen gruß - endoskopie: sozusagen der oberbegriff von gastro- und coloskopie; endo heißt im inneren des körpers und skopie heißt betrachten; man führt also eine kamera in den körper und guckt sich den magen oder darm an; das gleiche geht auch mit gelenken, heißt dann aber arthroskopie)
Wir wussten nicht, ob das in Korea so üblich ist und so richtig wissen wir das immer noch nicht. Der erste
Arzt den wir trafen und ihm erklärten, dass das unsere Abschiedsgeschenk ist guckte ein bischen verdutzt und fragte dann aus ob wir denn morgen nicht kommen würden. Ich habe mich mit meiner mitfamulantin darauf geeinigt, dass wir am heutigen Freitag nicht hingehen und das auch so mit dem departement abgesprochen.
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links: gemalte bilder (an wen erinner wohl der deutsche?)
rechts: der obligatorische bayer |
Der zweite war der Chef, der wieder sonographie gemacht hat und bei dem wir auch gestern eingeteilt waren. Der hat sich richtig gefreut - er lachte und fand es wohl fast ein bisschen lustig, dass wir was mitgebracht haben. Dann bestellte er für alle bei der schwester icecopi (eiskaffee) und wir genossen unser frühstück zusammen mit dem vorleser und einem weiteren assistenten und natürlich der schwester. Dann wurde extra für uns noch der fiberscan simmuliert. Irgendwie hat es in den letzten tagen niemand so richtig mitbekommen, dass wir da ja mal zugucken wollten (der fiberscan wird meist selbstständig von der schwester durchgeführt). Hierbei handelt es sich um eine dichtemessung der Leber, die nach dem selben prinzip wie das des Ultraschalles funktioniert.
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jasmin bekommt abschlusszeugnis (zwei wochen zu früh) |
Wenn die leber dichter ist, leitet sie den schall schneller (oder langsamer? nein, ich glaube schneller). Da gestern kein patient mehr für den fiberscan eingeteilt war, erklärte sich der vorleser kurzerhand bereit, sich von der schwester scannen zu lassen, damit wir mal sehen, wie das funktioniert. Total nett, welcher Aufwand nur für uns betrieben wird. Der Vorleser hat übrigens eine super leberdichte!
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die jungs und das bierfass - so muss das sein |
Nach dem essen haben wir dann beschlossen die kaffeepause bis auf den nachmittag auszudehnen, schließlich mussten wir uns noch unsere Präsentationen angucken. Ich hab dann noch ein wenig gesurft und festgestellt, dass ja morgen abend schon pokal ist. Ich tippe auf ein klares 3:0 gegen den chemnitzer fc!
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landung in incheon - und ich |
Gegen vier wurde die Stimmung immer hektischer und ständig kamen irgendwelche volunteers herein, die auch total aufgeregt waren.Selbst ich hab mich dann irgendwie anstecken lassen. Im Erdgeschoss des ICC gebäudes wurde dann ein riesiger Konferenzsaal umgebaut - mit podium und buffet und allem pipapo. Das ganze gebäude wurde schon seit dem frühen morgen gereinigt und konnte sogar teilweise nicht betreten werden (alles wegen der präsentation?).
Dann ging der präsi-marathon los. Nach der Einführungsrunde waren dann auch schon die deutschen dran, gefolgt von den chinesen und den koreanischen volonteer studenten. Wir hatten jeweils eine präsentation zu berlin, heidelberg, hamburg und bochum vorbereitet, sowie eine allgemeine über das summer programm.
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jasmin vor dem hafen |
Diese ist richtig gut gelungen. christian hat korea und deutschland verglichen und von einem koreaner und einem deutschen das jeweils andere volk stereotypisch malen lassen und dann vergleiche angestellt: kimchi vs sauerkraut, hyundai sonata vs mercedes, taekwondo vs oliver kahns kungfu bild. alle haben sehr gelacht und unsere präsentation wirde im gegensatz zu der glatten rede der chinesen erfrischend locker und humorvoll. Jasmin und ich haben ein bisschen was über hamburg gesagt - wer das titelbild von den uke news im dez.08 oder so kennt weiß, wer aus unserem studium jetzt in korea zu sehen war.
Danach wurde das buffet eröffnet und wir wurden noch ca eine halbe stunde von so einem professor in rente bespaßt. Dieser hat ohne punkt und komma über planeten, medizin und humanität referiert. das essen war aber dafür sehr lecker.
danach sind die deutschen und fast alle chinesischen studenten noch weiter ein einen hof gezogen, wo es bier und soju gab. auch lustige trinkspielchen durften nicht fehlen, für die chinesen eine ganz neue erfahrung. Später hat es dann geregnet und es ging mit dem taxi nach hause.
Ich werde schnell noch weiter schreiben, wie dann der freitag war. wie bereits erwähnt, haben wir den frei genommen. also wurde auch gut ausgeschlafen, so wie sich das gehört. am späten vormittag war ich dann joggen und jasmin hat ein wenig im park gelesen. Sauanstrengend bei der hitze und der schwülen luft. Ich war nach zwei parkrunden vollkommen nass. Zum glück konnten wir uns ein wenig an dem springbrunnen abkühlen. Später wollten wir uns dann ein wenig incheon angucken, berühmt für seinen hafen. Dieser ist aber nicht mit hamburg zu vergleichen, denn es gibt keine flaniermeile, wie die landungsbrücken und man kann auch nicht schön "schiffe gucken", weil der hafen komplett zugebaut ist.
Wir haben dann in einem einkaufszentrum japchae (glasnudeln) gegessen und uns zum jayu-park begeben. Der ist echt schön, liegt auf einem hügel und bietet eine wundervolle aussicht über die bucht im gelben meer. Auch ein memorial für die gefallenen soldaten, während der landung von incheon im koreakrieg findet sich hier. Wir haben dann tatsächlich in diesem park unsere mitbewohner getroffen - am anderen ende der 2.3 mio stadt incheon. Als snack gabe es noch dokbuki von einer netten halmoni an der ecke (500 won - ca 30 ct die portion) und schon ging es wieder ins apartment, da wir uns für sieben mit den anderen deutschen verabredet hatten.
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ohne worte |
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abkühlung nach joggen im park |
Wir wollten kurz zusammen sitzen und uns zwei bis sieben sojus genehmigen und dann nach gangnam aufbrechen - ein vergnügungsviertel im süden seouls. Zu siebt (sechs deutsche und eine mutige chinesin, die sich mit uns auf die piste traute - für sie eine ganz neue erfahrung) sind dann hier so gegen 11 aufgebrochen, das war schon recht riskant, da wir nich wussten wann die letze ubahn fährt. Wir sind dann auch prompt zwischendurch gestrandet, weil unser ubahn auf einem bahnsteig einfach stehen blieb. Jasmin hat aber tapfer einen koreaner angesprochen, der uns dann auf ein anderes gleis verwies. Später kamen wir nach ca. 1h fahrt auch in gangnam an, haben aber den club nicht gleich gefunden. Der "mass-club" gilt als einer der angesagtesten clubs in seoul, das war auch deutlich daran zu erkennen, welche autos (porsche, audi, mercedes) vorgefahren sind und wie teuer der eintritt war (stolze 20 000 won). Drinnen wars dann echt lustig und wir hatten eine menge spaß. Es war watergun party: alle mädchen bekamen einen wasserpistole und man wurde ständig nass gemacht. Tänzer, Feuerspucker und lasershows kompletierten das spektakel. Um halb vier hatten wir dann genug und machten draußen pause und beobachteten die autos und die koreaner. Das war fast noch interessanter als der club. Nach einem burgerking stopp ging es dann mit dem taxi nach hause (jasmin hat hier wunderbare koreanisch und failsch-kenntnisse bewiesen - top!). 30 000 für eine stunde fahrt zu viert. Der taxifahrer hatte nicht so ganz den durchblick und ich habe mehr als einmal gezittert, ob wir hier in bupyeong ankommen. Das hat dann letztendlich doch geklappt und so waren wir halb sechs im bett. Den heutigen tag wird jasmin geich noch posten - wir haben uns das schreiben heute geteilt. Jetzt sitz ich grade hier und verfolge den dfb-pokal am ticker - momentan siehts's ja noch nicht so rosig aus.
morgen wissen wir noch nicht so richtig was wir machen - mal sehn.
gute nacht und daumen drücken für die schlussminuten! aux armes st.pauli!