Dienstag, 5. März 2013

Seoul-curry-kittchen




Karuna kauft Gemüse
Weil ich ja so gerne esse, habe ich mir vorgenommen über die ganze Welt verstreute Rezepte einzusammeln. In Korea hat das ja schon ganz gut geklappt (samgyepsal und kimchijigae gibt's bei uns regelmäßig) -hier darf dann also die hohe Schule des Curry nicht fehlen. Zu diesem Zweck besuchten Jasmin und ich heute eine Rice & Curry Cooking Class, natürlich bei "Karuna, the best cook in Unawatuna". Für den 4-stündigen Kurs mussten wir uns gestern abend anmelden. 3000 Rupies hat der Spaß pro Person gekostet (also etwas weniger als 20 Euro).
Wer grinst mehr?
Erst dachten wir, dass wir sicher die Starköchin für uns alleine haben, aber dann waren außer uns noch drei Schweden, zwei Australier, ein Ire und eine andere Deutsche dabei, die sich mit uns auf dem "Küchenbalkon" von Karuna trafen. Kaum waren wir angekommen da rief die Lehrerin auch schon vier Tuk-Tuk's herbei. In der Karavane ging es ins ca. 5 km entfernte Galle: als erstes zum vegetable-market. Hier kaufte Karuna Kürbis, Knoblauch, Dhal (Linsen), Zwiebeln, Ambarella (deutsch wohl Goldpflaume, auch sour fruit), Kokosnüsse und grüne Bohnen ein. Abgewogen wurde nach alter Schule auf einer Balkenwaage. Anschließend ging es wieder in die Tuk-Tuks und zum fish-market. Hier konnte man allerlei Fischarten ("liegen da Hai-köpfe?") und Meeresfrüchte bestaunen. Es wurden Scheiben vom Buterfish gekauft, die der Verkäufer mit einer Machete plus Schlaggerät vom Fisch trennte.
Fischzerteilen - Handarbeit!
Den Fisch im Gepäck ging es zurück nach Unawatuna, wo wir erstmal bei einem Ingwertee entspannten und uns näher kennenlernten.
Die cooking-class begann mit dem Aushöhlen der Kokosnüsse. Hierbei wurde eine Art Handquirl benutzt, der mit einem Schraubstock am Tisch befestigt war. Die Kokosraspeln wurden dann mit Wasser versetzt und per Hand (nur die rechte Hand!) ausgequetscht. So entstanden Kokoscream und Kokosmilk. Dann stellten wir aus Bockshornkleesamen, Knoblauch, Zwiebeln, Chili, Cadamon, Zimt und Curryblättern die Essenz für viele Currys her: Garam masala. Dieses wurde für alle späteren Rezepte verwendet.
Gekocht wurden dann mit immer wieder unterschiedlichen Kombinationen der Zutaten Dhalcurry mit gerösteten Zwiebeln, Fischcurry, Ambarellacurry, Kürbiscurry und Grüne Bohnen-Curry. Wir waren vor allem mit Fotos- und Notizenmachen beschäftigt, konnten aber ab und zu auch tatkräftig helfen. Nach 3 Stunden konnten wir uns dann in großer Runde das Gekochte schmecken lassen. Es war wirklich unglaublich lecker. Unsere Favoriten waren vor allem Dhal und die Grünen Bohnen.
Vor allem aber wissen wir jetzt mehr über die Sri Lankische Art Speisen zuzubereiten und haben einen Einblick erhalten, wie das, was man sonst im Restaurant serviert bekommt, hergestellt wird. Auch über Gewürze haben wir eine Menge gelernt und sicherlich werden wir in Deutschland auf das ein oder andere Rezept zurückkommen.

Ein Erlebnis, was mich diese Woche noch besonders gefreut hat: Zum Busfahren wird hier dringend geraten beim Einsteigen zu fragen, ob der Bus wirklich an den gewünschten Zielort fährt (siehe auch rostige Ungeheuer). Zur Klinik frage ich also immer "Karapitiya?" und werde dann wahlweise reingewunken oder mit einem Kopfschütteln bedacht.
Gestern kam ich gar nicht zum Fragen - der Busmanager (Wortschöpfung der Hallenser - Busbegleiter, der den Zielort ruft und das Geld kassiert) erkannte mich, lächelte, ließ mich rein und gab mir auch gleich die passende Fahrkarte. Ich bin also jetzt in den Sri Lankischen Busalltag integriert. Check!

Sonntag, 3. März 2013

Arrack-Cola-Ayurveda


Freitag Abend hatten wir uns mit Freunden in Hikkaduwa verabredet um die dortige Party-Szene auszuprobieren. Nach dem mass-club in Gangnam (ja, Gangnam-Style-Gangnam)  und "la lanterne" in Straßburg (Bon soir!) sollten wir also unsere Auslands-Party-Erfahrung um den Vibration Club erweitern.
Arrack leer - Arrack voll
Der Abend begann mit der ca. 45 minütigen Fahrt Richtung Norden nach Hikkaduwa (siehe auch Surfin-Lanka). Dort angekommen haben wir nach kurzem Suchen am unbeleuchteten Strand den ersten Teil unserer Party-Crew gefunden. Der Plan war zunächst zu einer Familie in Dodanduwa zu fahren, in deren Guesthouse ein Mitreisender sehr gute Erfahrungen gemacht hat, dort zu speisen und später an die Küstenstraße zum Feiern weiterzuziehen. Jasmin und ich waren am Anfang nicht so begeistert, hatten wir uns doch auf ein wiedersehen im Ranjid's Hut gefreut, ließen uns dann aber überzeugen. So fuhren wir in strömendem Regen mit zwei Tuk Tuk's ins Hinterland. Hier trafen wir dann auch auf den Rest der späteren Feiertruppe, sowie auf einige Reisende aus Halle, die wir teilweise schon vom Surfen kannten.
Jasmin und ihr gepunkteter Namu-Ersatz
Einer von denen ist mit den Besitzern seit Jahren familiär-freundschaftlich verbunden. Die Familie (mit drei Hunden) stellte sich als wirklich extrem nett heraus. Es gab ein Sri-Lankisches Abendessen, dass sich sehen lassen konnte: zweierlei Fisch, Dhal-Curry, in Kokosmilch gekochte Calamaris, Bohnen und viel Obst zum Nachtisch.
gemütliche Runde
Vibration-Club
Die Deutschen hatten natürlich reichlich Arrack besorgt, der mit Cola gemischt und vernichtet wurde. Als die Cola dann verbraucht war, schwang sich der Besitzer samt Frau auf sein Motorrad und besorgte uns Nachschub. Für einen angekränkelten Gast brachte er auch Ayurveda Pulver mit, welches uns zu einem Cocktail inspirierte (siehe Blog-Titel), den wir dann nächstes Mal ausprobieren wollen.  Es wurde ein netter Abend - später zeigten die Gastgeber noch Bilder von ihren Kindern herum. Zum Abschluss gesellte sich noch der erste richtige Skorpion, den wir hier in Sri Lanka gesehen haben, hinzu. Gegen Mitternacht machten wir uns dann leicht angeheitert auf den Rückweg nach Hikkaduwa. Tuk Tuk's in der abgelegenen Gegend zu bekommen stellte sich als schwierig heraus. Letztendlich bot uns ein Fahrer an uns zu sechst (!) in seinem Tuk-Tuk zu transportieren. Er mied dann einfach die Hauptstraße und fuhr ohne Licht, damit die Polizei das nicht mitbekommt. Erleichtert wohlbehalten angekommen zu sein enterten wir den Vibration-Club.
Wind of change
Dieser präsentierte sich vollkommen unüberdacht mit großer Tanzfläche, Bar, Bühne und sogar Trampolin und Kicker-Tisch. Die Musik würde ich mal so als Mainstream-Elektro bezeichnen und traf größtenteils nicht so unseren Geschmack. Anders jedoch als die Bongo-Trommel-Band vom Besitzer für ein ca. halbstündiges Intermezzo sorgte. Der Heimweg gestaltete sich dann nach 3 Uhr relativ schwierig. Wir fanden aber dann doch einen Nachtbus, der uns mitnahm. Gestern war dann aus offensichtlichen Gründen ein eher ruhiger Tag. Abends fanden wir noch ein super Vegi-Restaurant. Jetzt wissen wir wie lecker Dosa (marinierte Kartoffeln mit Knusperhülle) und Pitu (eine Art Kokos-Reis-Gemisch mit Dhal und Chutney) sein kann.