Freitag, 7. Februar 2014

Wenn du dein ziel nicht erreichen kannst, muss das ziel zu dir verlegt werden

Es ist jetzt 22 uhr, wir sitzen auf der terasse unseres kleinen bungalows und ca. fünf meter vor mir brechen die wellen. Wir sind sagenhaft nah am meer, am lonley beach auf koh chang, der zweitgrössten insel thailands. Hierher war es ein langer weg, aber der reihe nach.

Vor vier tagen waren wir noch in chiang rai. An unserem ersten tag dort wollten wir unbedingt den white temple von chiang rai, den wat rong khun erkunden. Da dieser nur 12 km südlich der stadt liegt beschlossen wir uns mal wieder fahrräder zu besorgen. Diese haben wir auch bekommen, wenn auch in bescheidenem zustand. Dazu gab es eine fahrradkarte, so dass wir den white temple auch nach kurzer fahrt durch die chaotische stadt, anschließend aber übers land und entlang der reisfelder, fanden. Der hinduistisch-buddhistische tempel ist eine art kunstwerk, dass man eher nach disneyland verorten würde. Der architekt hat wohl zunächst ehrenamtlich an dem projekt gearbeitet, sich aber dann umentschieden, als ihm die wahnsinnige touristische bedeutung klar wurde. 
Über eine brücke (tor der tränen), unter der sich hunderte hände nach einem ausstrecken, gelangt man in den hauptviharn. Hier hat der künstler als kritik an der konsumgesellschaft in die wandgestaltung auch polpuläre figuren wie spiderman, neo von matrix oder die angry birds mit eingearbeitet. Selbst das "rauchen verboten"-schild ist kreativ gestaltet. Am rand stehen tannenbäume, deren nadeln aus kleinen metalltafeln bestehen. Diese kann man für 30 baht erwerben und sich oder einen wunsch / spruch darauf verewigen. Anschließend konnten wir noch die bildhauer beim erschaffen der wahnsinnig detailreichen figuren beobachten. 

Insgesamt schon ein sehr beeindruckendes bauwerk und auf unserer tempel-odysey eine willkommene abwechslung. Auf der anderen seite wohl eher eine touristische attraktion als ein gebetshaus. 
Zurück gings wieder per fahrrad und nachdem die abgegeben waren gabs auf dem umfangreichen night market mal wieder einen thai hot pot. Man bekommt einen tontopf mit holzkohle in dem eine suppe simmert. Dann kann man allerlei zutaten hineingeben und sich so sein eigenes süppchen kochen. Ziemlich lecker. 

Am nächsten tag stand der ausflug ins "goldene dreieck" an. Hier fließt der ruak river in den mekong, dementsprechend treffen hier die ländergrenzen von thailand, myanmar und laos aufeinander. "Golden" ist das dreieck, weil sich hier opiumschmuggler in der vergangenheit eine solche nase verdient haben. Mit dem motorroller ging es also die ca. 70 km nach mae sai und von da auch richtung chiang saen zum zielort. Hier gab es ein unspektakuläres tor und einen goldenen Buddha zu sehen. Auf laotischer seite konnte man eine pagode erkennen, von myanmar haben wir nix als dschungel gesehen. 
Beeindruckend fanden wir den mekong an sich. An der stelle ist er ziemlich breit und zahlreiche boote unterschiedlicher flagen fahren im grenzgebiet umher. Dann ging es noch in die hall of opium, einem modernen museum mit allerlei special effects und dann schnell zurück. Als wir den roller wieder abgeben wollten, war "north wheels" schon geschlossen. Dabei hatte man uns extra versichert bis 18 uhr geöffnet zu haben - es war 17.50 uhr. Einmal ums haus gegangen und die vermieter beim essen gestört und das problem war gelöst. Easy thailand.

Den norden haben wir soweit also bis zur grenze erkundet. Für die letzte woche wollten wir noch ein bisschen südliche meeresluft schnuppern und so ging es am nächsten tag um 6.15 uhr nach chiang mai zurück. Hier besorgten wir uns gleich ein nachtbusticket nach rayon und verbrachten den tag mit einem ausgiebigen frühstück, mehreren fruit shakes und einem besuch im lanna folk museum, was so semi-interessant war. Um 16.30 uhr nahmen wir den bus und fuhren über nacht quer durchs land bis an die östliche golfküste. Von hier wollten wir eigentlich auf die kurz vor kambodscha liegende insel "koh kood". Zuvor haben wir versucht ein zimmer zu reservieren, aber am telefon prophezeite man uns, dass wir das nicht schaffen würden. In der tat ging die letzte fähre heute um 12:30 und das wäre eng geworden. Also verlegten wir unser ziel nach koh chang. Das ist sowieso viel einfacher zu erklären, da es jeder tuk tuk und taxifahrer kennt (die insel ist viel touristischer als koh kood). 
In rayong waren wir trotzdem ziemlich aufgeschmissen. Morgens um sechs nach einer nacht im bus waren wir eh nicht die frischesten - erschwerend kam aber noch hinzu, dass unsere busgesellschaft uns an ihrem privatterminal rausgeschmissen hatte. Ausser uns und zwei songtaew (pickup taxi) fahrern also niemand da. 
Unser reiseführer sagte, wir sollten in die eine, die fahrer erklärten, wir müssen in die andere richtung. Unser reiseführer lag auf dieser reise schon mehrmals falsch, die fahrer rochen nach schnaps und seltsamen zigaretten. Wem also trauen? Wir entschieden uns für eine fahrt zum großen busteminal für überteuerte 150 baht. Zum glück fuhren wir sehr vorsichtig, wahrscheinlich um mit der fahne nicht aufzufallen. Am busterminal zeigte sich dann mal wieder easy thailand von seiner besten seite und wir kamen nach minibus, songtaew, fähre und wieder songtaew am lonley beach auf ko chang an.
 So lonley ist es hier gar nicht - auf der hauptstrasse tobt die party. Wir teilen uns hier mit drei italienern(?) mit thai frauen eine kleine bungalow reihe - naja, bisher ganz nett. Der ausblick ist jedoch der hammer.
Morgen wollen wir die insel erkunden und entscheiden, ob wir doch noch auf die andere insel übersetzen.

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