Dienstag, 4. Februar 2014

2 x 762 kurven ins glück


Wir haben ja nun schon einge tage nichts von uns hören lassen, was daran liegt, dass wir das tempo ein wenig angezogen haben und außerdem diese blogger app nach der hälfte den neuen textes abgestürzt ist und ich wieder von vorne anfangen konnte.
Vor drei tagen checkten wir morgens im md house aus und ließen unsere trekingrucksäcke da. Wir hatten von dem örtchen "pai" gehört, eine kleine stadt etwa 130 km nordöstlich von chiang mai. Einst eine art "hippie el dorado" sollte die stadt heutzutage relativ touristisch sein, den flair von eins aber noch spüren lassen. Die eigentliche attraktion von pai sind aber, frei nach dem motto "der weg ist das ziel", die 762 kurven auf der straße 1095, die man bewältigen muss um das städtchen zu erreichen. Hier soll schon der ein oder andere tourist seinen mageninhalt im jeweiligen minibus gelassen haben, was auch schilder an den restaurants am straßenrand belegen (bild ähnlich geklaut von us.123rf.com - wir hatten keine gelegenheit ein foto zu machen). 
Wir wollten die 762 kurven auf jeden fall auf eigene faust schaffen, also marschierten wir an besagtem morgen zu "north wheels" um uns einen scooter zu mieten. Den bekamen wir auch: diesmal eine blau-orange yamaha. Und ab ging die wilde fahrt. Die ersten dreißig km waren noch flach und gerade, aber nach dem abzweig auf die 1095 gingen die kurven los. Mit ca. 30 km/h bei voll aufgedrehtem gashebel quälte sich unser moped den berg hoch. Runter ging es anschließend um so rasanter (mama: ja, wir hatten helme auf). Eine absolut spaßige angelegenheit, die noch toller gewesen wäre, wenn die besagten minibusse nicht mit affenzahn die kurven geschnitten hätten. 
Uns wurde angeraten auf jeden fall auf dem weg zu tanken, da der roller die strecke nicht am stück schaffen würde. Etwa bei halbleerem tank sollten wir eine tankstelle suchen, dann könne nichts passieren. Erste tankstelle: tank noch fast voll: weiter. Nächste tanke: dreiviertel voll: kein problem, weiter. Dann zeigte die nadel der tankanzeige den halbleeren tank an - also dann tanken. Natürlich war nun weit und breit keine tankstelle mehr in sicht. Wir waren mitten im wald. Berg hoch, die maschine stöhnt, die tankanzeige fiel. Berg runter, lieber ein bisschen ausrollen und sprit sparen. tankanzeige auf viertel und noch 50 km bis pai. "Jetzt wirds langsam eng" dachte ich. Endlich ein schild mit "gasoline" am straßenrand. Puh! Aber weit und breit keine zapfsäule zu sehen. Wir fuhren trotzdem mal links ran. Was wir entdeckten, war ein kleiner überdachter stand, der ein wenig einer garküche oder sowas ähnelte. Auf dem "tresen" vier behälter, die so aussahen, wie dicke reagenzgläser. Wir guckten verzweifelt in der gegend rum, meist wird einem dann in thailand geholfen. Ein mann kam und wir fragten. Dieses ding war tatsächlich die tankstelle und lady da drüben würde uns gleich bedienen. Die kam dann auch rüber, guckte, was wir brauchen und fing dann an zu pumpen. Den schlauch nahm dann der hilfsbereiten mann und mit vereinten kräften wurde dann unser roller betankt. 100 baht für zweieinhalb liter - mit der show dazu war es das allemal wert. (Bild von www.loupiote.com)

Weiter gings nach pai und da dann genehmigten wir uns erstmal eine nudelsuppe zum mittag. Wir hatten unseren bungalow schon im vorraus gebucht - der lag ein paar km außerhalb. Dort wurden wir nett begrüßt und der boy von der rezeption hätte aus versehen fast meinen reisepass behalten. Die hütte war aber echt schön und lag mitten im grünen. 
Wir hatten einen kleinen balkon und der schlafraum in der hütte war mit holz nochmal abgegrenzt, während das bad direkt unter dem wellblechdach lag. Dann galt es pai zu erkunden und einen wunderschönen sonnenuntergang auf dem bergtempel einzufangen. 
Abends haben wir dann auf dem nightmarket gespeist, der bisher der schönste und größte war. 
Zur belohnung gabs für mich dann ein 762 kurven- touri-t-shirt. 

Zum essen papaya salat, thaiwürstchen, süße plätzchen, gegrillten maiskolben, eine art schaschlick
 und zu guter letzt einen hot ginger tea, serviert von einem thai im wickingerkostüm. Sachen gibts. 
Geschlafen haben wir gut, auch wenn es nachts mit so 10-12 grad echt kalt wurde. Am nächsten tag ging es dann zurück nach chiang mai (also das zweite mal die 762 kurven). Motoroller abgegeben (ich musste nochmal ne extrarunde drehen, weil dem vermieter der tank nicht vollgenug war) und rucksäcke aus dem hostel abholen. Vorher hatten wir uns mit dem roller noch ein ticket nach chiang rai gekauft. Bis zur abfahrt hatten wir also noch ein paar stündchen als wir zufällig an einem friseur vorbei kamen. Ich hab die Gelegenheit beim schopfe gepackt und mich frisieren lassen. 
Dann wurde noch ein hotel organisiert, zu dem man vom busbahnhof hinlaufen konnte (wir sollten erst nach 22 uhr in chiang rai ankommen), essen zum mitnehmen organisiert und dann in den vip bus. Hier gabs sogar getränke und snacks dazu, was wir gar nicht fassen konnten. Franzosen vor uns scheinbar auch nicht. "Dafür muss man doch bezahlen", haben wir rausgehört und als eine busbegleiterin durchging um durchzuzählen, warf die französin ihr die snacks und das wasser unfreundlich in die arme. Insgesamt seltsame familie, die uns später am abend dann trotz dem unsympatischen ersteindruck eine menge ärger ersparen sollte. 
Wir kamen dann nämlich in chiang rai an und unsere rucksäcke wurden ausgeladen. "Dann müssen wir ja wohl da sein" dachten wir, obwohl seltsam wenig los war. Alles dunkel, keine tuk tuks, keine taxis. Hm also erstmal mit handy navigiert - da konnte ich aber nicht viel erkennen. Jasmin rief auf einmal "die steigen alle wieder ein!," wir rannten also zurück zum bus und der vorher noch so unsympatische franzose erklärte uns: "nooobodü knoows whäre wü are, so dey wüll takè üs to à place, whäre wü cön gät à taxü". Wir überlegten, eigentlich sollen wir doch vom busbahnhof laufen können. Die straße, die uns google anzeigte, klang irgendwie auch ähnlich wie die in der nähe unseres hostels. Erst also abgelehnt, dann doch rein in den bus. Das stellte sich dann als goldrichtig heraus. Wir waren am neuen busbahnhof ca. 4 km außerhalb der stadt. Also da, wo sich thai-hase und thai-igel gute nacht sagen. Der bus brachte uns dann nach chiang rai city. Wir bedankten uns bei den unsympatischen franzosen, die uns jetzt wieder sympatisch waren und fanden auch ganz schnell unser hostel. Hier haben wir unseren privaten bathroom auf der anderen seite des flures - auch mal ganz nett.

Wenn ich wieder zeit habe gibts berichte über den weißen tempel von chiang rai (wat rong khun) und unsere fahrt ins dreiländereck, das golden triangle.


1 Kommentar:

  1. schön das ihr Helme auf euren Köpfen hattet ;-) und habt ihr den schon die thai hasen odr thai igel gesehen?

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