Morgens wollten wir relativ früh los und dann die insel verlassen. Nachdem wir unseren roller zurückgegeben, ich meine gewaschene wäsche eingesammelt und wir den bungalow bezahlt hatten ging es dann also in richtung fährterminal. Der lonley beach befindet sich relativ weit im süden der insel - bis zum central pier sind es etwa 20 km entlang der gebirgigen küstenstraße. Wie die anderen touris stellten wir uns also mit rucksäcken an die hauptstraße und warteten auf ein songtaew. Die preise sind hier erstaunlich unverhandelbar und um einiges höher als auf dem festland. Zunächst sind wir zum white sand beach gefahren, haben dort gefrühstückt und ein letztes mal (für diese reise) im golf von thailand gebadet.
Der strand war nicht nur voller als unser lonely beach, auch das touristische klientel war ein deutlich anderes: eher pauschal als backpacker, eher bierbauch als tatoos. Naja.
Dann wollten wir die letzten vielleicht fünf km zur fähre zurücklegen und haben dafür wieder altbekannte strategie verrolgt: straßenrand und songtaews winken. Einige hielten auch an, aber als wir nach dem fährterminal fragten schüttelten sie den kopf und sagten "10 minutes". Nach zehn minuten hörten wir dann wieder "10 minutes" und immer so weiter. Ein paar songtaew fahrer kamen sogar öfter vorbei fragten, wo wir hinwollen und wiegelten zum zweitenmal ab. Um so länger wir warteten, umso mehr andere touris gesellten sich zu uns. So auch eine russische familie, deren vater die songtaew-fahrer immer auf russisch vollquatschte. Als er dann merkte, dass die kein wort verstanden, winkte er jasmin und mich heran: wir sollten das auf englisch mit dem klären. Zwischendurch kamen auch fahrer, die uns die fahrt zum pier für horende summen anboten: 250 baht pro person, 200 baht, usw... (Für die 5 km, die 15 km bis zum white sand beach hatten 100 gekostet). Nach etwa 40 min des verwirrten wartens kam dann ein songtaew mit dem schild "ferry" an der windschutzscheibe. Endlich. Natürlich war das hoffnungslos überfüllt, eine französische rentnertruppe wollte sogar aufs mitfahren verzichten, bekam dann aber die plätze neben dem fahrer angeboten. Hinten drängten sich die passagiere so sehr, dass ich und der russe aufs trittbrett musten.
Diese starken steigungen auf der insel sind für die meisten songtaews sowieso schon nicht so leicht zu meistern aber unser überfülltes exemplar war damit vollkommen überfordert. So blieb das ding an einer besonders steilen stelle einfach stehen und rollte ein paar meter zurück. Entsetzen bei den französischen rentnern. Dann wurde die steile stelle im rückwärtsgang runtergerollt, ein paar meter ausgeholt, erster gang, vollgas und damit überquerten wir dann den hügel. Schon auch abentheuerlich.
Anschließend sind wir mit der fähre aufs festland übergesetzt und wurden da am pier auch gleich von taxilotsen abgefischt. Wir wollten nach chantaburi, der edelsteinstadt, aber nicht wegen der kleinen steine, sondern wegen weitaus größeren, doch dazu später. Am fährterminal mussten wir dann noch etwa 20 min auf die nächste fähre warten, was uns aber nicht schwer fiel. Die taxilotsen hatten vorsorglich eine kleine, schattige wartestation mit fernseher (!) improvisiert. Dann ging es über Trat nach chantsburi, wo wir uns dann mal eine super unterkunft gönnten. Das richtige hotel mit rezeption, kofferboys etc. war aber glücklicherweise nicht viel teurer als unsere koh chang hütte. Hierher kommten eben selten touristen. Abends aßen wir wieder auf der straße, was wiedermal gar nicht so einfach war. In nicht-touristischen städten gibt es selten menükarten in lateinischen buchstaben.
Am nächsten morgen starteten wir dann unsere Pilgerfahrt zum Khao Khitchakut.
An der rezeption fragten wir, wo wir denn ein songtaew dafür chartern könnten und kaum hatten wir unseren wunsch ausgesprochen, hatten die auch schon eins organisiert. Eine nette ältere frau fuhr dann mit uns die ca 40 km. Auf dem parkplatz angekommen erklärte sie uns kurz das procedere und verabschiedete sich mit "i wait. I sleep". Wir kauften also tickets und bestiegen einen geländegängigen pickup mit sitzen auf der ladefläche. Mit vier thais ging es dann auf die pilgerfahrt: zunächt gemächlich an einem staudamm vorbei und dann auf steilen schmalen wegen mitten durch den dschungel. Gut festhalten war auf jeden fall ne super idee. Dann mussten wir aussteigen, erneut ein ticket kaufen und wieder auf andere pickups. Wir haben uns erklärt, dass die zwischenstation eingerichtet wurde, damit nur die wirklich leistungsstarken geländepickups die zweite noch steilere etappe bewältigen müssen. Irgendwann kamen wir dann oben an, hatten aber den schweißtreibenden teil der pilgerreise noch vor uns. Wie die einheimischen kauften wir uns ein "opferpacket" bestehend aus blumen, räucherstäbchen, kerzen, bunten bändchen und "kleinen, goldenen stückchen alufolie".
Damit ging es dann die treppen hinauf zu einem großen felsen, der aussieht, als hätte ihn jemand dort fallengelassen. Zudem gibt es hier wohl auch einen fußabdruck von buddha. Außer uns waren fast nur thais unterwechs, darunter viele mönche. Unterwegs verteilten wir unsere blumen und räucherstäbchen, läuteten glocken mit 5 baht stücken und ließen uns segnenderweise mit wasser vollspritzen. Unterwegs
mussten wir uns wie stars sogar fotografieren lassen - natürlich nur gegen ein foto der fotografin mit uns. Wir wären dann versehentlich fast schon wieder runtergestiegen, drehten aber nochmal um und gelangtem zu dem besagten felsen. Hier versammelten sich die thais, beteten und ließen sich segnen. Wir beklebten, wie die einheimischen, den felsen mit unserer "alufolie" und befestigten bunte bändchen an den bäumen. Mit zwei thai-mädels krabbelten wir dann noch auf einen felsvorprung und mussten uns gegenseitig festhalten. Das fanden sowohl wir als auch die mädels super lustig.
Insgesamt ein absolutes highlight der thailandreise und absolut zu empfehlen. Bisher ist diese stätte unter farangs noch nicht so bekannt, was wohl auch daran liegt, dass die pilgertour nur in der trockenzeit in einem engen zeitfester vom januar bis märz absolviert werden kann. Zurück in chantaburi haben wir dann noch was gegessen (bei einer total süßen thai, die sich immer super gefreut hat, wenn sie ein wort englisch sprechen konnte) und dann noch ein wenig im park relaxt. Neben uns setzte sich dann bald einziemlich ungepflegter thai. Ich hab das zunächst gar nicht bemerkt, aber dann fing er an uns auf thai zu bequatschen. Wir haben natürlich nix verstanden, aber da er seine hand ausstreckte gaben wir ihm ein paar baht. Dafür bedankte er sich auch aber brabbelte weiter. Dann zeigte er immer auf mich und strich sich durchs gesicht. Es dauerte ein wenig aber schließlich glaubten wir zu kapieren, dass er toll fand, dass ich glattrasiert war. Er hingegen sah ziemlich struppig aus. Ich hab dann meinen alten einmalrasierer rausgekramt und ihm den gezeigt. Das fand er toll. Treffer also. Dann hab ich ihm gezeigt, wie er die schutzkappe abmachen muss und ihm den rasierer geschenkt. Prompt fing er an sich zu rasieren(!) - im park. Jasmin hat ihm dann noch nen taschenspiegel gegeben, was er noch besser fand. Dass sie ihn dann wiederhaben wollte fand er hingegen eher doof. Lustige begegnung. Wir haben uns dann auf den weg nach bangkok gemacht. Demnächst schreib ich dann vom letzten tag mit wat arung und dem abschied, der uns nicht leichtgefallen ist.