Doch zunächst der Reihe nach: Der zweite Tag in Sydney begann mit einem kleinen Lauf durch den botanischen Garten bis zur Oper und zur Harbour Bridge. Anschließend haben wir uns kurz etwas zum frühstücken geschnappt und sind zur Bushaltestelle in Darlinghurst gelaufen. Hier wollten wir den Bus Richtung Bondi Beach nehmen. Laut Reiseführer sollte das System des öffentlichen Nahverkehrs in Sydney einigermaßen kompliziert sein. Es gäbe wohl eine Reihe von Anbietern, die untereinander nur mäßig kooperieren. In jedem Fall haben wir keinen Hinweis darauf gefunden, wie man sich im Voraus ein Ticket kaufen kann. Der Bus hielt also an und wir wollte eine Fahrkarte haben. Dies wurde mit dem Hinweis, es handle sich um einen „prepaid-Bus“ abgewiesen. Die übrigen Fahrgäste klinkten sich „ala T-Money-Card von Soul“ in den Bus ein und aus. Wir sollten dann nach einigem murren einfach einsteigen und uns dann auf der Rücktour aber wirklich ein Ticket kaufen. OK, wir also rein und quasi legal schwarz zum Strand gefahren.
Bondi Beach war wirklich traumhaft, aber auch nicht gerade leer. Wir dippten kurz in den Pazifik und machten uns dann auf den etwa 5 km langen „Scenic-Walk“ nach Coogee. Hier konnten wir die Ausstellung „Sculptures by the sea“ bestaunen, aber auch die immer wieder tollen Blicke auf die Küste genießen. Australier bauen überall ans Meer Salzwasser-Pools, in denen dann teilweise auch Bahnen gezogen sind und man sportlich schwimmen kann. In Coogee gabs dann etwas zu Essen und anschließend wollten wir den Bus zurück zum Kings-Cross nehmen. Hier also gefragt, ob wir ein Ticket kaufen können: Ja, können wir aber erst der nächste Bus fährt in unserer Richtung. Gut, also diesmal mit Ticket. Im nächsten Bus wollten wir dann bezahlen und wieder wurden wir durchgewinkt. Auf der Rücktour konnte dann allerdings auch ein Australier, der Bar bezahlen wollte umsonst mitfahren. Ab dem 1.1.2016 soll hier dann alles auf die Opal-Card umgestellt werden, für Touristen ein bisschen umständlich, aber wohl das Ende der vielen verschiedenen Tarife.
Im Hotel angekommen sind wir dann todmüde in die Federn gefallen, uns plagte ja auch noch der Jetlag nicht unerheblich.
Am nächsten Tag stand eine Fährfahrt durch den Hafen in den Ort Manly auf dem Program. Dieser liegt wunderschön auf einer Landzunge im Bereich des „North-Head“ am Eingang zum Hafenbecken von Sydney. Auf der einen Seite legte die Fähre an, dann konnte man etwa 500 m durch eine Passage laufen und kam auf der anderen Seite am Pazifik (Manly Beach) wieder zum Wasser. Auch hier kurzes Testen der Wellen. Anschließend sind wir dann auf die Klippen am North-Head gewandert. Von hier aus bot sich ein unglaublicher Blick auf die Skyline von Sydney. Nach der Rückfahrt zum Circular-Quay gings zu Fuß ins Hotel und nach Anlegen einer halbwegs vernünftigen Garderobe in die Sydney Opera. Ich war trotzdem fast der einzige mit Turnschuhen unter den Gästen. Wir haben und ein „Australian Ballett“ mit Namen „20:21“ angeguckt, welches recht unterhaltsam war. Abends bot sich dann noch ein super Blick auf die beleuchtete Oper, die Skyline und die Harbour Bridge. Direkt vor der Oper fand ein Rock-Festival statt, welches einen tollen Kontrast bot.
Am Mittwoch hat es morgens ordentlich geregnet. Nach Frühstück in der schon am Vortag für gut befundenen „Burke-Street Backery“ ging es dann zu Fuß durch den Regen in die Innenstadt, wo wir einen Arbeitskollegen von Jasmin trafen. Mit den beiden haben wir dann den Darling-Harbour erkundet und in Piermont im Eisladen „Messina“ Sydneys wohl bestes Eis probiert. Besonders beliebt sei die Sorte „Saltet Carmel with white chocolate“, die ein bisschen wie die Bonbons „Werthers Echte“ geschmeckt hat. Lustige Sorten waren auch „Good time for gay old man“ oder „Whats up, doc“ mit Karotten.
Anschließend spazierten wir durch den Millers Point und the Rocks, wo wir das Museum besuchten und auf ein Pint Summer Ale ins Australia Hotel einkehrten. Der Stadtteil macht wohl grad eine ähnliche Entwicklung wie St. Pauli durch, überall Plakate ala „Millers Point not for sale“. Abends gabs dann ganz klassisch australisch ein griechisches Pita Gyros und Suflaki.
Das Essen war zumindest in Kings Cross gar nicht so einfach. Wir haben stundenlang gegoogelt, es scheint aber nur wirklich qualitativ hochwertige (und hochpreisige) Küche oder Fast Food zu geben. Ein Mittelding war für uns nicht richtig zu finden.
Heute früh ging es dann mit einem Airport Shuttle von Hotel zum Flughafen. Wir standen eine Stunde vor Abflug noch im Stau - wobei der Fahrer vorher wirklich alle Register gezogen hat die verlorene Zeit wieder aufzuholen. Dann haben wir uns durch die komplett elektronischen Selbst-Eincheck-Formalitäten gequält und saßen dann 20 min später bereits fertig am Gate. Wenn unser Gepäck jetzt noch in Alice ankommt, ist das wirklich genial. Keine langen Schlangen vor der Gepäck-Aufgabe sondern Aufkleber selbst ausgedruckt und Rucksack aufs Band geworfen.
Jetzt freuen wir uns auf Alice und das Outback, falls und kein giftiges Tier erwischt gibts in einigen Tagen wieder mehr zu lesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen