Samstag, 31. Juli 2010

rache an paul

heute war einer der eindrucksvollsten tage bisher! Oisukmo hat heute früh gleich in der gachon medical school angerufen - es ist ok, wenn wir erst sonntag kommen, dann aber früh! Das brachte uns in die erfreuliche lage noch einen tag hier in hyangnam zu bleiben.

sonen weißen paul hab ich gegessen 
 Also starteten wir einen Ausflug mit oisukmo. Dann wollten wir uns zum lunch mit samcheon treffen und den rest des Tages zu viert verbringen.
die zwei berühmten felsen von jebudo
Nach dem frühstück packten wir eine riesen Kühltasche und machten uns auf den weg zu einem kleinen Fischmarkt in Gwangpyeong. Hier waren hunderte Familien im Watt und haben Muscheln gesammelt. Als nächstes ging es in die große Fischhalle. Hier werden die Fische lebend angeboten, so dass sie maximal frisch sind, wenn sie verkauft werden. Unter anderem gab es dort auch nakji - kleine oktopusse (tintenfische). Oisukmo hat dann auch gleich gefragt, wer mal einen essen möchte - roh und lebendig. Das ist eine Spezialität in Korea und Jasmins Papa hatte schon von seinem Erlebnis mit dem lebendigen Tintenfisch erzählt. Also hab ichs auch probiert - mit viel sesam öl und salz. Sehr komisches Gefühl beim essen aber insgesammt bin ich schon froh, dass ichs mal probiert habe. Hier haben wir dann noch Seafood fürs Mittagessen gekauft, und hier musste jasmin dann auch zumindest eine Tentakel essen - die wird vorher mit der schere abgetrennt und dann noch zuckend verspeißt. Kann man mögen (die Koreaner sind alle total scharf drauf) - muss man aber nicht. Dazu gab es gefühlt eine million muscheln und nudeln.
oisukmo hatn krebs gefangen

Nach dem Mittag ging es dann in die Nähe auf die kleine Insel Jebudo  - der Link zeigt euch wo diese liegt. Hier mussten wir spätestens um 1730 uhr wieder runter, da dann die Flut soweit gestiegen ist, dass man die Straße nicht mehr befahren kann. Wenn das Wasser dann bei Ebbe wieder zurück geht, wird die Straße wieder freigegeben. Solche Straßen gibt es viele in Korea und die Touristen sprechen dann vom "Moses miracle". Die Insel selbst ist ziemlich schön, mit langem Wattenmeerstrand, eindrucksvollen Felsformationen und auch hier vielen Menschen, die im Wasser baden, Krebse (Ke) fangen oder selbige braten und essen.
Auf dem Rückweg ging es nochmal an dem Fischmarkt vorbei, wo wir bereits am Morgen waren, auch hier ist eine Straße komplet im Meer versunken.
kaksuri mit fake-penis macht frauen an

An der Kunste traten dann Küstler auf (sog. Kaksuri), die alte koreanische Volkslieder sangen, tanzten und allerlei schabernak trieben. Wir wurden von ihm sogar persönlich begrüßt und als oisukmo ihm zurief, dass wir aus togil (deutschland) kommen machte er bewegungen mit dem Fuß und deutete eine schuss an - ahh togil = football! Es gibt halt auch hier kliches - wenn auch positive.
Dann ging es wieder chibeka (nach hause gehen) und hier erwartete uns die nächste Überraschung - wir wurden zum essen in ein richtiges koreanischen restaurant eingeladen. Man sitzt hier auf dem fußboden an halbhohen tischen. Das essen war megalekka und wurde direkt am tisch gegrillt (Galbi) dazu gab es noch kimchi und andere zutaten sowie eine art galbikimchisuppe.
wenn liz ein korianisches yosaii (Mädchen) wäre

Zum essen prostet man sich hier mit Soju zu, deiner art Reisschnaps, der fast wie vodka schmeckt. Ich wurde auch gleich in die koreanische art soju zu trinken eingeweiht.
grade eben hab ich sogar mit meinen eltern geskypet. gute nacht!

SEOUL

freitag 30.7.
jasmin & oisukmo - hyangnam bus station

Der erste Eindruck von Seoul ist schon überwältigend. Menschen, Menschen und nochmal Menschen. Aber der Reihe nach:
Der Tag startete mit einem good morning für oisukmo, was sie mit einem wundervollen europäischen/englischen Frühstück erwiderte. Es gab Ei (der sei an dieser Stelle gegrüßt), Würstchen, Speck und Käse - wie sich das gehört. Den Plan für den heutigen Tag hatten wir schon gestern besprochen und mit "chogi" und "yogi" (da und hier) und leichten Schwierigkeiten die deutsche und koreanische Karte zu vergleichen, dann doch irgendwie verstanden.
Nach ausführlichem "ipal dageo" (Zähne putzen) ging es also los, als erstes zur woori-uenheng (Bank) - dort sollten wir lernen, wie man Geld abhebt und seinen Kontostand überprüft. Für letzteres wird das Kontoauszugbuch in den Automaten gesteckt und der Kontostand direkt raufgedruckt.Das funktioniert also ohne das ständige verlegen der Fliegezettel in Deutschland. Läuft!
Dann zum Bus - hier hatten wir ca. 20 min Wartezeit, da wir grade einen verpasst hatten. Diese Zeit wurde durch die ca. 28° C (um 10.00 uhr morgens!) und eine unglaubliche Luftfeuchtigkeit (also gefühlte 38°C) immer länger und länger. Der Bus jedoch war gut klimatisiert (fast schon ein bisschen chua - kalt) und so kamen wir, nach ca. 50 minütiger Fahrt durch Täler und Häuserschluchten im Stadtgebiet von Seoul an - die Ubahnstation dort heißt "Sadang". Hier kreuzen sich die grüne und die blaue Linie, aber wir waren erst einmal damit beschäftigt das Ubahnsystem zu verstehen und uns Geld auf die T-money-card zu laden. Wer die Multicards des Hamburger Bäderlands kennt, weiß wie die T-money-card funktioniert. Man lädt Geld drauf und dafür kriegt man Rabat. Ehrlich gesagt weiß ich gar nich wie das Ubahn fahren ohne diese Karte (Jasmin hat statt der Karte einen schmucken Händyanhänger) funktionieren soll, muss aber auch irgendwie gehen. Jedenfalls legt man die Karte auf ein Lesegerät und damit öffnet sich das Drehkreuz. Wichtig ist, dass man das Gerät zur Rechten nimmt, da sonst das falsche Drehkreuz aufgeht und mit dem internationalen Studentenausweis öffnet sich das Drehkreuz auch nicht - ich habe das versehentlich herausgefunden. Eine normale fahrt kostet 900 won (ca 60 cent) und wird bei längeren Fahrten mit Aufschlag von ca. 200 won bedacht.
Die Ubahnen sind dann ein bisschen so wie die moderneren in Paris, an den Bahnsteigen befinden sich Glaswände, deren Türen sich nur öffnen wenn der Zug eingefahren ist. Sonst gibt es Bildschirme auf den Stationen und im Zug, die Werbung und die nächste Station anzeigen. Ansagen sind auf Deutsch und Englisch, sowie manchmal auch Chinesisch. Der "Koreareisende-Trainingsplan" sah vor, dass oisukmo uns nach drei Stationen Ringbahn (grüne Linie) verlässt und so fuhren wir, nun vollkommen auf uns alleingestellt, zur Samseongstation. Unser Ziel war das COEX (Kongress- und Ausstellungszentrum) und die darin befindliche Mall. Als erstes Ziel in Seoul ist die Mall nicht unbedingt geeignet - zumindest nicht für solch shoping-muffel wie mich. Eindrucksvoll ist sie trotzdem: komplet im Untergrund gelegen und gut klimatisiert bietet die Mall eine eigene Kleinstadt mit riesigem Kino, Geschäften, riesigem Angebot an Essen sowie einem Aquarium und dem Kimchi-Museum. Das war uns aber alles nichts fürs erste und so gings direkt weiter zum alten Bonguensa-Tempel, der uns tief beeindruckt hat.
viele "Wunsch-Lampen" und eine Langnase
Viele alte Tempelgebäude versammeln sich um die 23m hohe Buddha-Statur. Überall hängen Lampinions mit Wünschen von den Besuchern, die dann hoffentlich in erfüllung gehen. Ich als Langnase (so heißen hier wirklich die nicht-Asiaten - und nein, dass hat nicht im Besonderen etwas mit MEINER Nase zu tun) wurde prompt von der Information-Lady angesprochen - und ich habe mich wacker geschlagen: ein annyeonghaseyo (Hallo) und gamsahamnida (danke) brachten mir eine Informationsbroschüre ein. Besonders interessant waren die 4 Wächterstaturen, die jeden Tempel bewachen (der eine mit säbel und schwert, der andere mit einem gitarrenählichen Instrument - wie man wohl damit spielen muss um böse Geister zu vertreiben...?) und die Mönche, die gesungen und mit Trommeln meditationsähnliche Andacht bei uns hervorgerufen haben. Nach einem Schluck aus der heiligen Quelle und einer Verbeugung vor den Wächtern ging es dann weiter mit der Ubahn zur Seoul National University und dann mit der Orangenen Linie nach Chungmuro und eine Station nach Myeong-dong. Hier waren das erste mal richtig viele Menschen. Myeong-dong ist so etwas wie der Trendsetter in Seoul - super viele Geschäfte und Kaufhäuser. Hier gibt es sogar bei Kosmetikgeschäften eine Art Marktschreier, die in Bester Kiez-Manier (plus Mikrofonverstärkung) Kunden werben. Wir besichtigten nach langem Suchen eine katholische Kathedrale und wanderten durch das Viertel bis zum Seoul-Placa (mit Rathhaus under construction und deoksugung Palast). Hier werden wir sicher später einmal länger Halt machen. So ging es weiter zum Samsung-Placa mit einem der berühmtesten Wahrzeichen von Seoul dem ehemaligen Südtor des Palastes: Sungnyemun-Tor.
jasmin vor dem Sungnyemung-Tor (leider abgebrannt)
Namdaemun-market
Leider war hier nur eine Baustelle zu besichtigen, da das Tor vor ein paar Jahren abgebrannt ist als ein Demonstrant sich selbst angezündet hatte. Also wollten wir im Namdaemun-Markt etwas essen und dann die Rückreise antreten. Nach langem Suchen (dass es eine extra "Fressgasse" gibt, habe ich erst eben im Reiseführer gelesen) fanden wir einen kleinen Stand, an dem wir für 2500 won "Dokbugi" kauften. Nudelartige Dinger mit scharfer Soße - insgesammt ganz lecker. Der Verkäufer war sehr angetan und amüsierte sich über unsere bescheidenen koreanisch-Kenntnisse. ich wurde angemault weil ich die Höfflichkeitsform -yo weggelassen habe und jasmin weil sie nur eine (hanna) nudel bestellt hat, statt einer Portion.
Dann ging es zurück nach Sadang und die nächste Überraschung wartete bereits - genauso wie mehrere hundert (wenn nicht tausend) Leute in langen Schlangen auf verschiedene Busse. Wir brauchten eine weile, bis wir durch fragen und stümperhaftes lesen unseren Bus fanden und nach Wartezeit auch einstiegen. Dann wären wir fast eine Station zu früh raus aber ein Koreaner rettete uns - die sind schon derbe nett. Im Tempel wurden wir auch angesprochen und dachten, er hätte ne frage, dabei wollte er, dass wir ihn was fragen, wenn wir hilfe brauchen.
schlange in sadang - such die langnase!
Zurück in Hyangnam wartete oisukmo schon auf uns (sie hatte zwischenzeitlich 3x angerufen). Als dann auch Samcheon kam, gab es lekka Galbi (diesmal habe ich gefragt) und fritierte zwiebelringe und gebratener oktopus. Kimchi feht natürlich nie. Alle sind supernett.
So das wars zu heute - morgen wird spannend weil wir wahrscheinlich unser appartment in Incheon beziehen und die anderen Studenten kennenlernen. Oisukmo war sehr enttäuscht, dass wir morgen schon fahren, sie ruft morgen die Koordinatorin an und vielleicht können wir doch noch einen nacht hier bleiben.
Bis dann!

Die Ankunft

blogeintrag donnerstag 27.7 23.18 uhr

Da sind wir also - und da ist das Land: Korea. Nach insgesammt also 14 Stunden Flug und drei entspannte Stunden auf dem Dubai-Airport sind wir vorhin (16:30 Ortszeit) gelandet. Die Flüge waren beide sehr entspannt, da wir die Plätze vorher schon ausgewählt hatten und so zum Beispiel in den Genuss von Beinfreiheit am Notausgang-Platz kamen. Bis auf den komischen Akzent kann man Emirates also wirklich nur loben, besonderes Schmankerl natürlich der neue Airbus A380!
In Seoul angekommen gab es erst mal Verwirrung um die Einreisemodalitäten. Alle anderen Passagiere (vorwiegend Koreaner) hatten schon im Flugzeug komische Zettel ausgefüllt (vorwiegend in Hangeul) und wir wussten damit nix anzufangen. Wie wir uns dann aber dachten haben wir dann auch so ein Teil ausfüllen müssen (Name, Wohnort in Korea, passnummer etc.) und da wir nicht so die Blitzmerker sind und sowas eigentlich nur von den USA kannten, waren wir ab dem Zeitpunkt immer die Letzten. Das zog sich dann durch die Gepäckausgabe (zu der man mit der Flughafenbahn fahren musste) und weiter durch das Zollprocedere, bei dem wir auf einen weiteren Zettel stießen. Interessiert hat die Zettel dann im Endeffekt niemanden wirklich - aus wurde nur geschaut, dass das Kreuz bei der Frage "Do you want to bring some weapons or illegal drugs to the country?" auch wirklich bei "No" gesetzt war.
Da wir so langsam waren stand sich oisukmo (Tante) die Beine in den Bauch und als wir dann endlich ca. 1,5 h nach der Landung auf sie trafen musste sie dann auch ganz schnell zum rest room.
oisukmo ua samcheon

Die Fahrt nach Hyangnam (gehört zu Hwaseong) dauerte ca. eine Stunde und führte unter anderem über die beeindruckende Incheon Bridge (wohl fast 20 km lang - von der Flughafen Insel zum neuen Teil Incheons. Der erste Eindruck ist von riesigen Wohn- und Geschäftsgebäuden geprägt. Umso besser, dass oisukmo uns erzählt (in gutem aber schwierig verständlichem Englisch), dass sie seit geraumer Zeit im "Grünen" lebt. O-ton war, glaube ich, "a small village" o.ä. Als wir dann in das riesige Apartmentviertel von Hyangnam einfuhren hatten wir den Hauch von einem Gefühl, was für Koreaner klein ist. Aus dem Fenster (6ster Stock von 18) guckt man auf eine Einkaufsstraße und einen Sports-Complex. So wie ich das verstanden habe soll das Team, welches darin ihre Heimspiele austrägt wohl ganz erfolgreich sein, wir wissen nur nicht in welcher Sportart..
Sonst ist Oisukmo wirklich total lieb und engagiert. Wir haben jetzt für unseren Aufenthalt alles was das Herz begehrt (zB. Handy und bereits die T-Money-Cart). Für morgen hat sie auch schon einen Plan ausgetüftelt - eine Verbindung aus Großstadttraining für uns und sight seeing, den sie uns dann fast ausschließlich auf Koreanisch erklärte. Aber mit ein bischen Englisch und Geduld haben wir wohl grob verstanden, wie das ablaufen soll. Dazu dann morgen mehr.
Bleibt noch das Thema, was für Koreaner fast am Wichtigsten ist: Wie war das Essen? Antwort: Super! Wir hatte uns im Flieger bereits mit Kimchi aufgewärmt. Oisukmo machte dann noch so Rippchen (ob dass jetzt schon Galbi war?), Salat, Fisch- und Seetang"pfannkuchen", diese anderen kleinen Fische und natürlich Kimchi - alles sehr lecker und nicht zu scharf.
Untergebracht sind wir hier getrennt, Jasmin schläft drüben in ihrem Zimmer schon - das ist wohl so üblich bei Koreanern und da werden wir wohl auch im Wohnheim nicht drumrum kommen.
Soeben haben wir auch Sancheon (Onkel) kennengelernt, der von einem meeting kam.
Insgesammt also ein gelungener erster Tag mit leichter Müdigkeit und vielen neuen Eindrücken - morgen gehts dann richtig los.

Mittwoch, 28. Juli 2010

Salom aus Dubai!

Salom,
wir sind soeben in Dubai gelandet! Hier herschen um 1.00 uhr nachts noch 38°C, wir bekommen davon aber leider nichts mit, da wir nicht aus dem klimatisierten Flughafengebäude herauskommen.
Ansonsten ist alles gut. Um 3.00 geht es weiter mit dem neuen A380 nach Seoul - da kommen wir dann ggen 16.00 uhr an. Wir schlafen dann zwei nächte bei jasmins tante in hwaseong, von da gibts die nächsten nachrichten!
Auf bald

Samstag, 24. Juli 2010

hallo welt! - 안녕하세요 세계! - annyeonghaseyo segye!


Seoul wie Soul und Kittchen wie Knast


(kitchen mit einem t war nicht mehr verfügbar )

So.. Samstagabend noch 89 Stunden bis zum Abflug! Habe soeben mein Blog erstellt - wir werden sehen wie lange ich das durchhalte, aber es wäre schon schön mit vielen Freunden in Kontakt zu bleiben..
Für alle, die nicht wissen um was es geht:
Topf (Fabi) und Jasmin reisen für insgesamt 56 Tag nach Südkorea -nach Incheon (Vorort von Seoul, ca. 2,5 Mio. Einwohner). Zunächst werden wir dort eine dreißigtägige Famulatur (Praktikum im Rahmen des Medizinstudiums) absolvieren und anschließend die koreanische Halbinsel erkunden.
"56 Tage?", wird sich sonni denken: "was ist das denn - ihr weicheier?" - für mich hingegen - ich bin noch nie weiter als bis nach Antalya gereist - ist is das schon eine große Exkursion, die hoffentlich mit vielen neuen, wenn auch fremden Erfahrungen gespickt sein wird.
Also viel amusement beim lesen. Ich bitte um rege Teilnahme und hoffe das Liesa alle Grammatik- und /oder Rechtschreibfehler korrigiert.

Topf

(korrigierte Version nach Ankacken vom 25.7)