Mittwoch, 29. Januar 2014

Mit dem Moped in die Polizeikontrolle

Wir sitzen jetzt in sukhothai und werden gleich noch ein wenig die ohren aufs kissen legen. Um 2.30 geht unser nachtbus. Damit wären wir, wenn alles gut geht um halb acht morgens in chiang mai, der größten stadt in nordthailand. So hätten wir es rechtzeitig zum neujahrsfest in die stadt geschafft, wo der bär steppt. Dementsprechend ist dort viel ausgebucht - wir haben jetzt eine telefonische reservierung - mal sehen.
Vorgestern sind wir tagsüber von ayutthaya nach sukhothai. Als wir ankamen war es bereits dunkel. Wir haben uns dann noch direkt das ticket zur weiterfahrt gekauft. Nach ca. 10 min erklären dachten wir, die verkäuferin hätte verstanden, dass wir in der nacht fahren wollten. O-ton in etwa: "29. evening midnight, you go, morning 30th, ok?" Dann schrieb sie aber doch 29. / 2.30 uhr auf das ticket, also eigentlich, direkt ca. 6h später. Als wir ihr das dann nochmal erklärten lachte sie nur und schrieb mit dickem filzer überall 30.1. drüber. Dann erklärte sie uns, dass in thailand nachts, quasi kurz nacht mitternacht noch zum vorheringen tag zählt. Nach dem motto "morgen ist erst wenn ich geschlafen hab". Verwirrend aber auch irgendwie sympatisch.  Unser guesthouse sollte direkt neben dem busterminal sein. Haben es nicht gleich gefunden - sind dann aber durch eine art loch im zaun auf das guesthouse grundstück gelangt. Da wurden wir auch gleich empfangen und das zimmer passte. Sonst gibt es nicht viel spektakuläres von dem tag zu berichten.
Heute haben wir uns dann morgens gleich einen roller ins guesthouse kommen lassen. Schönes teil - honda, automatik, ähnlich wie in sri lanka. Damit sind wir dann erstmal über die brücke, eigentlich nur um zu wenden. Die polizeikontrolle ließ uns auf dem hinweg noch passieren, auf dem rückweg nach dem wenden wurden wir rausgefischt. Und das ohne internationalen führerschein. Der polizist kam dann auf uns zu, während ich nervös in meiner tasche nach dem führerschein kramte. "Hello, where are you from? Oh germany... You can go!" Wir glauben, das war dann mehr son scherz um den farangs einen schrecken einzujagen. Aber so konnten wir wenigstens nach der nächsten tanke fragen. Dann ging es wieder in die ruinen, die hier ein bischen besser restauriert/erhalten sind als in ayutthaya. Sukhothai gilt als die wiege der thais, die königsstadt ist die älteste und hat in kunst und architektur einen eigenen sukhothai-stil entwickelt - irgendwo zwischen birmanischen, ceylonesichen (ein thai könig hat sri lanka mönche ins land geholt um den buddhismus zu verbreiten) und khmer-einflüssen. 
Zum lunch gabs sukhothai-noodle soup (mit erdnüssen) und einen typischen isan-style (nordostthailand) papaya salat. 
Nachmittags haben wir dann noch versucht einen tempel nördlich von sukhothai zu finden, was uns aber nicht gelang, weil wir die richtige strasse im rush hour verkehr nicht gefunden haben. Ich bin ja eigentlich leidenschaftlicher fahrradfahrer und kann daher motorsierte zwei räder nicht so leiden aber diese motorroller machen schon derbe spass. Leider hupen die thais nicht so viel wie die singhalesen auf sri lanka (dementsprechend hab ich mich auch zurückgehalten) aber es war trotzdem mal wieder schön asien-style moped zu fahren!

Abendessen gabs auf dem night market: thai curry, wasserspinat und süßsaures gemüse. Meinen pass habe ich auch wiederbekommen (den musste ich für das moped dalassen) und jetzt warten wir darauf, dass die reise weitergeht. 



Dienstag, 28. Januar 2014

Farangs auf fahrrad


So, ich schreibe jetzt auch mal. Hier ist Jasmin! Am zweiten Tag in Ayuthaya ging es wieder nach dem Frühstück im Hotel auf den Sattel. Unsere erste Station war der Floating Market, ein auf dem Fluss auf Holzpfählen errichteter Markt. Hier werden Souvenirs, Kleidung, aber auch auf Booten zubereitetes Essen angeboten. Anschließend besichtigten wir weitere Ruinen. Besonders beeindruckend fand ich dabei den Nachbau des Angkor Wats (aus Kambodscha). Während unserer Tour mussten wir zweimal einen Fluss überqueren. Da Brücken hier Rarität sind, kann man kleine Boote nutzen, die Platz für etwa 4 Motorräder, 2 Fährräder und ein paar Menschen haben und zum anderen Ufer etwa 5 Minuten brauchen. Da wir zuerst nicht so richtig wussten, wann und von welchem Steg das nächste Boot fährt und auch keiner dort Englisch konnte, schafften wir es immerhin nach etwa 30 Minuten hin und her mit viel Gesten und thailändischer Sprache das andere Ufer zu erreichen. Zurück im Hotel angekommen haben wir uns dann ein erholsames Stündchen im Pool gegönnt. Abends haben wir dann wieder auf dem Nightmarket gegessen. Dieses Mal probierten wir den Hot Pot aus. Dabei handelt es sich um einen großen Tontopf auf Holzkohle. Die frischen Zutaten (Fleisch, verschiedenes Gemüße und Nudeln) werden in das im Topf kochende Wasser gegeben und für etwa drei Minuten gekocht. Resultat ist eine super leckere Suppe!!!




Sonntag, 26. Januar 2014

Bangkok dangerous und ayutthaya

Wir sind nun in Ayutthaya etwa 70 km nördlich von Bangkok. Hier befand sich bis 1776 die hauptstadt thailands. Nach einem krieg mit nachbarn burma und der zerstörung ayutthayas wurde anschliessend der königsitz nach bangkok verlegt (bkk also eine vergleichsweise junge stadt). Dementsprechend gibt es hier unglaublich viele ruinen von tempeln und palästen zu sehen, aber der reihe nach.
Gestern war ja unser erster voller tag in bangkok. Wir maschierten also los um die sehenswürdigkeiten einmal abzuklappern. Anfangen wollten wir mit dem Königspalast, der sich so etwa 20 gehminuten von unserer unterkunft entfernt befindet. Auf dem weg durch verkehrchaos bangkoks konnten wir dann die polizisten bestaunen, von denen, glaube ich, liz schon geschrieben hat - (triller-)pfeifen unglaublich viel, winken wild und am ende gehen doch alle bei rot (so auch wir). Dann wurden wir angesprochen, wo wir denn hinwollten und antworteten wahrheitsgemäß. Als antwort erhielten wir:"königspalast? Ganz schlecht... Heute ist buddha day und daher ist der vormittags nur für thais geöffnet. Macht das dann nachmittags und vorher erstmal xy" xy= wahlweise bootstour, andere besichtigung oder ähnliches. Beim ersten mal waren wir skeptisch und gingen weiter. Dann kam der nächste, diesmal informatik student, der uns freundlich erklärte bei der vorgeschlagenen bootstour sollen wir sagen er hätte uns geschickt und wir hätten gern den thai preis - also würden dann nur 1000 baht statt 1800 für touristen bezahlen (also ca 25 statt 50 euro). Promt kam auch ein tuk tuk, dass uns da hinbringen sollte. Später sind wir dann tatsächlich boot (nicht die touristische tour mit mysteriösem "floating market") gefahren aber für 15 baht pro fahrt. Mit der fähre einmal zum central pier und zurück.
Als uns dann der dritte in folge erklärte, dass der palast geschlossen sei, war ich mir echt sicher, dass das stimmt. Aus sri lanka und reiseführern kannten wir das "hat geschlossen, ich bring euch woanders hin" schon - aber dreimal die selbe aussage? Da musste was dran sein...
Naja jedenfalls hatte der tempel geöffnet und war auch echt sehenswert. Nach dem palast mit angeschlossenem tempel dann nudelsuppe und kokosnuss. Anschließend haben wir den "wat pho" mit dem grössten liegenden buddha thailands besichtigt. Hier haben wir dann insgesammt drei interviews gegeben - thailändische studenten (oder schüler?) mussten als projekt ausländer zu thailand befragen und wir wollten nicht nein sagen - außerdem hats spaß gemacht. Dann die erwähnte bootsfahrt und zum essen wieder richtung khao san road. 
Heute sind wir dann relativ früh aufgestanden, haben ausgecheckt und sind mit dem bus (in dem keiner kontroliert hat - normal oder sind wir schwarzfahrer?) zum northern bus terminal. Wir waren schon ein bischen stolz, dass wir gleich den richtigen erwüscht haben. Das bus terminal ist nicht mit den sri lankischen vergleichbar. Es wirkt eher wie ein flughafen. Riesige wartehalle mit tausend kleinen schaltern - alles auf thai. Der bus war auch absolut luxeriös - richtiger reisebus, klimaanlage und oldies. Auch hier wurden also unsere sri lanka geprägten erwartungen übertroffen (3h stehen im überfüllten ungeheuer auf ruckelnden strassen).
Gegen 1 dann ankunft in ayutthaya - tuk tuk fahrer abgewimmelt und dann zum hotel gelaufen (handy gps ist schon ne feine sache). Das hotel hier ist auch große klasse. Wir werden morgen mal den pool vom schwesterhotel ausprobieren. Fahrräder haben wir dann auch gleich bekommen und dann auf in die ruinen. Mein highlight war der wat ratchaburana. Hier konnte man über steile treppen hinaufsteigen und anschliessend in den tempel hinab (komplett im dunkeln und muffigen) und alte wandmalereien bestaunen, falls man eine taschenlampe dabei hatte. 
Den tag haben wir dann beim essen auf dem night market ausklingen lassen. Absolut fantastisches ananas huhn und scharfes hühnchen mit ganz viel koreander(?). Dann noch ein bischen durch die kleinen stände genascht und viel schmackhaftes gefunden, dessen namen wir nicht kennen, nicht lesen können und geschmacklich auch schlecht zu beschreiben ist. Vom essen bin ich jedenfalls schwer begeistert!
Heute waren ja auch pre elections für ein paar thais, die sich vorregistriert hatten. Auf grund der angespannten situatin durfte u.a. am wochenende kein alkohol ausgeschenkt oder verkauft werden. Die protestler haben versucht die wahlen zu behindern und hatten damit in teilen bangkoks und im süden thailands auch erfolg. Einige haben wir heute morgen aus dem bus gesehen: tausend menschen mit thailand armbändern und flaggen auf den ladeflächen mehrerer pickups. Am nachmittag wurde dann ein protestführer von unbekannten erschossen. Nächste woche sind dann die richtigen wahlen. Im moment ist die lage eher unübersichtlich und nicht vorhersehbar. Insgesammt haben wir aber wenig von den protesten mitbekommen und die nächste woche sind wir ja auch nicht in bangkok - also scheint für uns alles sicher. 
Grad eben hat mein"grandfather" über skype angeklingelt - diesmal zur richtigen zeit ;)

Freitag, 24. Januar 2014

Thailanka

Ich bin relativ fertig vom reisen, daher schreibe ich nur kurz. Momentan sitze ich im guesthaus in bangkok, keine 5 gehminuten von der khao san road entfernt. 
Jasmin und ich haben ja im dezember unser studium beendet und bevor der ernst des lebens losgeht wollten wir uns nochmal ein wenig in der welt umsehen. Die Wahl für unseren Trip fiel trotz relativ unübersichtlicher politischer lage auf thailand. Anschließend geht es weiter nach colombo, sri lanka. Jasmin wird ihrem vater die insel zeigenund ich werde mich mal ein- und mal ausklinken aber auf jeden fall ausführlich surfen gehen.
Wir starteten also am donnerstag von berlin tegel nach amman. Das liegt in Jordanien. Hier hatten wir einen fünf stündigen aufenthalt, bei dem wir auch schon erste reisebekanntschaften machen konnten. Anschließend ging es weiter nach bangkok, wo wir dann heute um 14 uhr ortszeit landeten. Nachdem geld getauscht und eine sim karte organisiert wurde ging es mit der hochbahn in die innenstadt. Von da aus wollten wir uns per bus weiter durchschlagen. Die bushaltestelle haben wir sogar gefunden. Es kam nur leider ewig kein bus. Stattdessen wurden wir von einem sehr netten thai angesprochen mit dem wir über dies und das plauderten - er erkannte in jasmin das asiatische aussehen und brachte ihr ein paar wörter bei, wie sie besser feilschen könne, wenn sie sich als halb-thailänderin ausgeben würde. Er riet uns außerdem dringend noch heute die tourist information aufzusuchen, die leider auch in zwei stunden schließt und am wochenende nicht geöffnet hat. Nach einigem hin und her setzen wir uns dann ins tuk tuk - die information läge ja schließlich auf dem weg, wir haben noch so gut wie keine reisepläne und in der angespannten situation (er meinte, wir sollen auf jeden fall vor dem 27. die stadt verlassen und es bestünde eine ausgangssperre nach 21 uhr) dachten wir es könne ja nicht schaden sich mal ein paar informationen zu holen. 
Die "tourist information" entpuppte sich dann als eine art reisebüro. Uns wurde wirklich sehr nett erklärt, dass es besser ist uns von denen alles vorbuchen zu lassen (zug und bustickets, unterkünfte) aber das ist ja nicht das, was wir wollen, also haben wir die sache abgebrochen und sind mit dem tuk tuk weiter zur khao san road. Durch den dichten verkehr hat das so eine halbe stunde gedauert und wir sind an einigen gesperrten strassen vorbeigekommen. Die khao san ist schon beeindruckend. Wie nen kleines stück reeperbahn, aber mit mehr möglichkeiten zur nahrungsaufnahme. Vor gegrillten skorpion über insekten bis zu den gebratenen nudeln wird hier einiges angeboten. Dann schnell im hotel einchecken, skype etc und nochmal raus essen fassen. Wir haben uns dann erstmal klassisch für nudel und bisl gegrilltes hünchen entschieden. 
Morgen dann die volle dröhnung bangkok. Mal sehen, ob wir nicht doch besser bus und zug im reisedings gebucht hätten. Angeblich ist wegen der proteste in bangkok und dem chinesischen neujahrsfest chiang mai ziemlich überlaufen. Wir werden sehen.
Updates gibt es hier und immer mal zwischendurch bei twitter @seoulkittchen. Wir freuen uns, von euch zu hören